Vuggestue
Am Montag, 19. Jan 2015 im Topic 'Familienwahnsinn'
Nachdem Rotfrau mit den Krawallozwillingen den Donnerstag- und Freitagvormittag gemeinsam in der Vuggestue verbracht hatte, rieten ihr die dortigen Pädagogen heute zu einem zügigen Abschied.
Ach du lieber Himmel, was hat der kleine Wikinger geschrien! Wie am Spieß, schrill und sich überschlagend.
Vom kleinen Belgier war nichts zu hören. Entweder, weil ihn sein Bruder lauthals überkreischte, oder weil er zu schockiert über die Tatsache war, dass seine Mama ihn jetzt einfach hier bei all den Leuten gelassen hatte!
13 Kinder und vier Frauen in einem Raum und alle sprechen irgendwas, was wir nicht verstehen! Naja, nicht ganz, eine der Erzieherinnen spricht fließend Deutsch. Aber trotzdem! Das geht doch so nicht, Mama!
Doch.
Es geht, weil es so sein muss.
Rotfrau will und muss wieder arbeiten. Das Leben in Dänemark ist erheblich teurer als das in Deutschland.
Erstmal braucht Rotfrau ein, zwei Wochen Erholung. Zu bald nach längerer und schwerer Krankheit musste sie mehr leisten, als sie eigentlich körperlich in der Lage war.
Und ist.
Erst mal Krankengymnastik. Erst mal wieder runter kommen. Am Meer spazieren gehen. Das Gästezimmer möblieren. Sich freuen. Am Klavier sitzen, ohne dass ein Kleinkind "Lala" machen möchte.
Nun ist es Viertel nach zehn. Um halb 12 hole ich die Kinderchen wieder von der Vuggestue ab. Vermutlich werden sie vor Entsetzen und Zorn weinen und "nur noch raus da" wollen.
Habe gerade 45 Minuten am Klavier gesessen und traurig festgestellt, dass ich nicht ein einziges Lied spielen kann, ohne grauenhafte Fehler reinzuhauen. Ich bin so entsetzlich ungeübt. Ich bin so müde, dass meine Arme wie Blei an mir baumeln. Große Erleichterung schwappt über mich: Ich habe es geschafft! Ich bin in den zwei Jahren mit den Zwillingen nicht wieder schlimm krank geworden, habe die oft harten Tage überwiegend alleine gestemmt und sogar meine Migräne hat sich bequemt, von den frühen Morgenstunden auf die Abendstunden zu wandern, damit ein wundervoller großer schwarzer Mann die Kinder umsorgen kann.
Ich bin ein bisschen stolz auf mich.
Und ich bin so furchtbar ausgelaugt.
Ich habe keine Kraft mehr und bräuchte die freie Zeit eigentlich dazu, um wieder aufzutanken.
Aber das schlechte Gewissen, meine klitzekleinen Helden solchen Ängsten auszusetzen, schlägt jedwedes Gefühl des Stolzes oder der Erleichterung nieder.
Mama halt.
PS: Ich habe den besten Mann der Welt gefunden. Viele Bloggerinnen betiteln ihren Mann als den besten der Welt, aber nur der meine isses. Er steht in der Nacht auf, obwohl er arbeiten fährt. Er lässt mich an den Wochenenden länger schlafen. Und so vieles, vieles mehr. Er ist der beste Mann der Welt. Qu.e.d.
Ach du lieber Himmel, was hat der kleine Wikinger geschrien! Wie am Spieß, schrill und sich überschlagend.
Vom kleinen Belgier war nichts zu hören. Entweder, weil ihn sein Bruder lauthals überkreischte, oder weil er zu schockiert über die Tatsache war, dass seine Mama ihn jetzt einfach hier bei all den Leuten gelassen hatte!
13 Kinder und vier Frauen in einem Raum und alle sprechen irgendwas, was wir nicht verstehen! Naja, nicht ganz, eine der Erzieherinnen spricht fließend Deutsch. Aber trotzdem! Das geht doch so nicht, Mama!
Doch.
Es geht, weil es so sein muss.
Rotfrau will und muss wieder arbeiten. Das Leben in Dänemark ist erheblich teurer als das in Deutschland.
Erstmal braucht Rotfrau ein, zwei Wochen Erholung. Zu bald nach längerer und schwerer Krankheit musste sie mehr leisten, als sie eigentlich körperlich in der Lage war.
Und ist.
Erst mal Krankengymnastik. Erst mal wieder runter kommen. Am Meer spazieren gehen. Das Gästezimmer möblieren. Sich freuen. Am Klavier sitzen, ohne dass ein Kleinkind "Lala" machen möchte.
Nun ist es Viertel nach zehn. Um halb 12 hole ich die Kinderchen wieder von der Vuggestue ab. Vermutlich werden sie vor Entsetzen und Zorn weinen und "nur noch raus da" wollen.
Habe gerade 45 Minuten am Klavier gesessen und traurig festgestellt, dass ich nicht ein einziges Lied spielen kann, ohne grauenhafte Fehler reinzuhauen. Ich bin so entsetzlich ungeübt. Ich bin so müde, dass meine Arme wie Blei an mir baumeln. Große Erleichterung schwappt über mich: Ich habe es geschafft! Ich bin in den zwei Jahren mit den Zwillingen nicht wieder schlimm krank geworden, habe die oft harten Tage überwiegend alleine gestemmt und sogar meine Migräne hat sich bequemt, von den frühen Morgenstunden auf die Abendstunden zu wandern, damit ein wundervoller großer schwarzer Mann die Kinder umsorgen kann.
Ich bin ein bisschen stolz auf mich.
Und ich bin so furchtbar ausgelaugt.
Ich habe keine Kraft mehr und bräuchte die freie Zeit eigentlich dazu, um wieder aufzutanken.
Aber das schlechte Gewissen, meine klitzekleinen Helden solchen Ängsten auszusetzen, schlägt jedwedes Gefühl des Stolzes oder der Erleichterung nieder.
Mama halt.
PS: Ich habe den besten Mann der Welt gefunden. Viele Bloggerinnen betiteln ihren Mann als den besten der Welt, aber nur der meine isses. Er steht in der Nacht auf, obwohl er arbeiten fährt. Er lässt mich an den Wochenenden länger schlafen. Und so vieles, vieles mehr. Er ist der beste Mann der Welt. Qu.e.d.
cassandra_mmviii,
Dienstag, 20. Januar 2015, 20:24
Die Prinzessin hält die Krippe zum Glück für einen einzigen, eigens für sie organisierten Partybetrieb.
Vielleicht weil der große Bruder nebenan ist und sie es ja immer kannte, ihn wegzubringen.
Nur: selbst vrwirklichen tue ich mich im Büro immer noch nicht. das ist Notwendigkeit und hat nichts mit Wollen zu tun.
Heute hatte ich übrigens einen nicht-hysterischen Lachanfall im Büro.
Vielleicht weil der große Bruder nebenan ist und sie es ja immer kannte, ihn wegzubringen.
Nur: selbst vrwirklichen tue ich mich im Büro immer noch nicht. das ist Notwendigkeit und hat nichts mit Wollen zu tun.
Heute hatte ich übrigens einen nicht-hysterischen Lachanfall im Büro.
meermond,
Dienstag, 20. Januar 2015, 20:39
Verwirklichung hat für mich auch nichts mit Arbeit zu tun.
Ich arbeite hoffentlich bald wieder, weil ich meinen Kindern die beste Schule, Freizeit, Hobbys und so weiter ermöglichen möchte und um mir selbst eine solide Altersversorgung zuzulegen.
Selbstverwirklichung kommt dann danach: Musik, Malerei, Kochen, Urlaub, Familie und so weiter :-)
Darf ich neugierig sein? Was ist in Ihrem Büro eigentlich noch normal belustigend?
Ich arbeite hoffentlich bald wieder, weil ich meinen Kindern die beste Schule, Freizeit, Hobbys und so weiter ermöglichen möchte und um mir selbst eine solide Altersversorgung zuzulegen.
Selbstverwirklichung kommt dann danach: Musik, Malerei, Kochen, Urlaub, Familie und so weiter :-)
Darf ich neugierig sein? Was ist in Ihrem Büro eigentlich noch normal belustigend?
cassandra_mmviii,
Dienstag, 20. Januar 2015, 20:42
Mein Humor überfiel mich- oder es war was im Coffee-to-go.
Steht bei mir drüben.
Cheffe trug:
Jogginghosen aus grüner Ballonseide
einen Flauschpulli mit Streifen
weiße Socken
Schlappen
allein das ist ja schon saukomisch. Aber als er mich dann versuchte mit "Sie sind einmalig" anzumaulen...
ja, bin ich. Auch ohne Ballonseide...
Steht bei mir drüben.
Cheffe trug:
Jogginghosen aus grüner Ballonseide
einen Flauschpulli mit Streifen
weiße Socken
Schlappen
allein das ist ja schon saukomisch. Aber als er mich dann versuchte mit "Sie sind einmalig" anzumaulen...
ja, bin ich. Auch ohne Ballonseide...
meermond,
Dienstag, 20. Januar 2015, 20:52
Ach du liebes bisschen!
Genau SO stellt man/frau sich eine Respektsperson vor.
Können Sie mit so einem Hanswurst überhaupt ohne süffisanten Unterton sprechen?
Ich hätte da vermutlich ein Problem.
Genau SO stellt man/frau sich eine Respektsperson vor.
Können Sie mit so einem Hanswurst überhaupt ohne süffisanten Unterton sprechen?
Ich hätte da vermutlich ein Problem.
cassandra_mmviii,
Dienstag, 20. Januar 2015, 21:07
er hat mich heute aufgefordert, seinen Adelstitel nicht mehr zu benutzen, da hätte er ein komisches Gefühl wenn ich das sage :-)
meermond,
Mittwoch, 21. Januar 2015, 10:02
Hihi, Sie sind ja genau so "bös" wie ich!
Brillant, die Masche der höflichen Verachtung.
Brillant, die Masche der höflichen Verachtung.
cassandra_mmviii,
Mittwoch, 21. Januar 2015, 15:06
Wenn der andere sich fühlt wie ein stinkender Barbar unter viktorianischen Damen :-)
Ich am Flauschstreifenpullitag:
beige Hose
braune Stiefel
dunkelrote Bluse
dunkle Cardigan.
Make-up, Duftwasser und perlmuttfarbene Fingernägel.
Ich bin übrigens grad zu Hause. Fieber&Halsweh an Morgen bei 2 Kindern.
Ich am Flauschstreifenpullitag:
beige Hose
braune Stiefel
dunkelrote Bluse
dunkle Cardigan.
Make-up, Duftwasser und perlmuttfarbene Fingernägel.
Ich bin übrigens grad zu Hause. Fieber&Halsweh an Morgen bei 2 Kindern.
meermond,
Mittwoch, 21. Januar 2015, 15:35
Ein gepflegtes Äußeres ist für mich Ausdruck von Respekt.
Wer den nicht verdient, bei dem hilft nicht mal mehr ein Adelstitel :-)
Ihnen allen (ebenfalls) gute Besserung.
Wer den nicht verdient, bei dem hilft nicht mal mehr ein Adelstitel :-)
Ihnen allen (ebenfalls) gute Besserung.
cassandra_mmviii,
Mittwoch, 21. Januar 2015, 16:16
"Ein gepflegtes Äußeres ist für mich Ausdruck von Respekt."
Und von Selbstrespekt, der Grundvorraussetzung von Respekt. Wer sich selbst nicht respektiert, der kann kaum von anderen erfolgreich Respekt einfordern.
Das fängt bei der grundsätzlichen Körperpflege an. Über Stil kann man streiten- aber wer einmal erlebt hat, wie viel Mühe ein Punk in den Iro steckt, der ahnt, dass Körperpflege ganz unterschiedlich ausfallen kann.
2 Umzugskisten Altpapier im Arbeitszimmer sortiert. Kinder derweil auf dem Bett gepuzzelt und gelesen.
Und von Selbstrespekt, der Grundvorraussetzung von Respekt. Wer sich selbst nicht respektiert, der kann kaum von anderen erfolgreich Respekt einfordern.
Das fängt bei der grundsätzlichen Körperpflege an. Über Stil kann man streiten- aber wer einmal erlebt hat, wie viel Mühe ein Punk in den Iro steckt, der ahnt, dass Körperpflege ganz unterschiedlich ausfallen kann.
2 Umzugskisten Altpapier im Arbeitszimmer sortiert. Kinder derweil auf dem Bett gepuzzelt und gelesen.
meermond,
Mittwoch, 21. Januar 2015, 19:37
Ui.
Umzugskisten? Ausmisten?
Geht's jetzt doch auf Richtung Hamburg?
Gott, was bin ich neugierig. Verzeihung.
Aber ich sitze just in der Sprachschule und höre zum xten Mal die Erklärung der Präpositionen. Einige meiner Kollegen haben massive Probleme mit Grammatik.
Der Gedanke an eine Tasse Tee bei der nächsten Heimfahrt gefällt mir grade besser als alle på, med und tils der Welt.
;-)
Umzugskisten? Ausmisten?
Geht's jetzt doch auf Richtung Hamburg?
Gott, was bin ich neugierig. Verzeihung.
Aber ich sitze just in der Sprachschule und höre zum xten Mal die Erklärung der Präpositionen. Einige meiner Kollegen haben massive Probleme mit Grammatik.
Der Gedanke an eine Tasse Tee bei der nächsten Heimfahrt gefällt mir grade besser als alle på, med und tils der Welt.
;-)
cassandra_mmviii,
Mittwoch, 21. Januar 2015, 20:58
Noch ist nichts konkret, aber wir haben das im Sommer definitiv vor und es gibt ja keinen Grund, das auf den letzten Drücker tun zu müssen. Sieht auch netter aus mit mehr Platz.