Donnerstag, 15. Januar 2015
Die kleine Familie Niemehrsatt
Nachts im Mondschein lag auf einer Couch in Dänemark eine kleine Familie.
Und als an einem schönen Sonntagmorgen die Sonne aufging, hell und dänisch, da schlüpfte aus der Familie ein kleines, hungriges Deutschtum.
Es machte sich auf den Weg, um deutsches Brot im neuen Land zu suchen.
Im September fraß es sich durch ein Franskbrød. Aber satt war es noch immer nicht.
Im Oktober fraß es sich durch zwei Rugbrød. Aber satt war es noch immer nicht.
Im November fraß es sich durch drei Sødmælksbrød. Aber satt war es noch immer nicht.
Im Dezember fraß es sich durch vier Oldemorsbrød. Aber satt war es noch immer nicht.
An Weihnachten fraß es sich durch fünf Hvedeboller. Aber satt war es noch immer nicht.
Im Januar fraß es sich durch Schwarzbrød (sic!), Bondegårdsbrød, Solsikkerbrød, Formbrød, Grovbrød und was weiß die Raupe, was noch für schlimmes Brød!
Am letzten Samstag hatte es Bauchschmerzen.
Der nächste Tag war wieder ein Sonntag. Es setzte einen Sauerteig an.
Es war zwar noch hungrig, aber groß und gut gelaunt. Es war auch nicht mehr grantig, sondern stolz und vorfreudig.
Es züchtete fleißig bis zum Donnerstag, suchte nach einem guten Rezept und blieb in freudiger Erwartung bis heute Abend um 19:15 Uhr.
Dann knabberte es neugierig an der Kruste, schnippelte gierig Scheibe um Scheibe runter



und war eine vollgefressene, glückliche Neudänendeutschfamilie*.

Anmerkung:
Zu diesem Text inspirierte Eric Carles Kinderbuchklassiker: Die kleine Raupe Nimmersatt.
Das kann Rotfrau inzwischen schon auswendig :-)

*"Mama guuuuut backt!"

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Montag, 12. Januar 2015
Rätsel


Was ist vorgefallen? Rotfrau weiß es. Der gsM weiß es.
Das muss man nicht im Internet breittreten.
Aber lustig aussehen tut´s schon.
Und das kann man ruhig ins Internet stellen ;-)

PS: Ruhe seit 19:15 Uhr.

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Sonntag, 11. Januar 2015
Nicht ganz so kurzgebraten wie sonst immer
Normalerweise schreibt Rotfrau unter dieser Kategorie nur kurze Lacher.
Aber heute muss sie etwas ausholen!
Mein kleiner Belgier wird mich, wenn er einst als Erwachsener diese Aufzeichnungen vor seiner Freundin zu verstecken versucht, fürchterlich hassen.
Maaaaama! Wie kannst du sowas nur aufschreiben?
Na ganz einfach, weil es zu goldig ist. Weil es deine Mama vor Lachen fast umgehauen hat - damals!
Gut, der kleine Belgier bringt uns öfter zum Lachen, aber genauso spontan, wie diese Lacher kommen, so schnell sind sie im Gewusel des Alltags wieder vergessen.
Und manches sollte einfach nicht vergessen werden!
Noch heute "lebt" des wbBdWs kleinkindliches "Nein danke, ich wille kein Graugrau!" oder sein "Miser gammgim!" in meiner Familie weiter. Ganz einfach, weil alle Großen diese lustigen Äußerungen übernommen haben! So ist auch heute noch ein "Vielen Dank" ab und zu ein "Miser gammgim!". Blaukraut hat nie wieder jemals einer von uns gesagt. Es ist zum Graugrau geworden. Bis heute.
Die Zwillinge beginnen mit dem Sprechen und der kleine Belgier formuliert schon erstaunliche Sätze. Und witzig werden die beiden auch schon! Mit nun fast 26 Monaten (korrigiert ist er 24 Monate alt) kommen erste sprachliche Knaller oder brillante Feststellungen.
So wie diese hier:
Belgier braucht zum Einschlafen einen "Krabbelzipfel". Er kruschelt im Inlett rum, steckt sein Ärmchen bis zum Ellbogen in den Bettüberzug und krabbelt stundenlang in den Federn herum.
Gestern sitzt der Zwerg in der Wanne.
Er soll zur im warmen Wasser zur Ruhe kommen, damit er den kleinen Wikinger, dem es nach 11 Stunden dauerwach um 19 Uhr die Füße weggezogen hat, nicht wieder aufweckt. Aufgrund eines 20 minütigen "Ohnmachtsanfalls" auf Mamas Schoß - er war nicht mehr wach zu kriegen! - ist der kleine Belgier nämlich noch zu fidel, um ihn ebenfalls ins Bett zu legen.
Er sitzt also so in der Wanne und guckt an sich runter. Mit dem Zeigerfinger schubst er seinen Piepmatz hin und her. Dann strahlt er mich an.
"Krabbelzipfel!"
Rotfrau hat es vor Lachen fast zerrissen.

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Samstag, 10. Januar 2015
Ein neues Wort muss her!
Mir wurde gestern mitgeteilt, dass nur starke Frauen Zwillinge bekämen. Aha. Interessant.
Eigentlich dachte ich bislang, ich hätte dem lieben Gott einfach nur zu gut ausgesehen:
Er wollte unbedingt, dass man mir die 20 Jahre Rauchen, die ich - hurra! - schon seit über 4 Jahren als "Vergangenheit" bezeichnen darf, gefälligst auch ansieht. Rotfrau war zu glatt im Gesicht, zu wenig beschattet unter den Augen und viel zu gut gestylt jeden Tag! Lackierte Zehennägel, gepflegt, gecremt, rasiert, gezupft, geraspelt, gehübscht, gesprayt und was nicht sonst noch so alles.
Inzwischen haben sich reichlich Falten, ein beeindruckend bleicher Teint und ein fragwürdiges Aussehen um meine 40 Jahre gerankt.
Na, bist du nun zufrieden? Ich seh´ aus wie 90!
Gott, was bin ich müde!
Es gibt gar kein Wort für diesen Zustand!
Erfände man endlich eines dafür, so klänge es vermutlich wie
"Kjurrkk!". Oder "Wackert". Oder "Grummback!". Hauptsache, es klingt düster und sehr grauenvoll.
Warum darf ich nicht schlafen?
Warum sind die Krawallos zurzeit so schlecht drauf? Warum schlafen sie weder in der Nacht, noch ihren Mittagsschlaf? Was hat Insomnia bittesehr mit "Stärke" zu tun?
Nein, Rotfrau übertreibt nicht.
Rotfrau ist nur eine von unzähligen Zwillingsbloggerinnen, die sich virtuell schon ausführlich über gravierenden Schlafmangel beklagt haben. Es ist einfach so!
Was haben der wundervolle große schwarze Mann und Rotfrau nicht schon alles versucht! Ostheopathie, Schulmedizin, innenarchitektonische Umbau/-stellmaßnahmen, Ausziehen, Anziehen, Decke, nicht Decke, Flasche, nicht Flasche, Diddi, Leuchtediddi, Viecher sämtlicher Art rein, Viecher sämtlicher Art raus, Schlafsack an, Schlafsack aus, Musik an, Musik aus, Licht an, Licht aus, Rollo auf und zu, Rückwärtslaufen und Seitwärtsinsbettlegen, Rituale, Baden, wirbelnder Trommelschlaftanz mit Glöckchenketten am linken (am rechten Fuß geht ja gar nicht!) Knöchel, Hypnose, Bedrohen, Militärkasernenton, Befehle, Weinen, Betteln, Schimpfen, Bestechen ("Magst ein Gutti?"), Anflehen, Bett im Dreivierteltakt umwalzen (bloß keinen Discofox, geht gar nicht!), ins Bett fliegen lassen, ins Bett werfen...
Soll ich weiter machen?
Es fehlt noch der Wünschelrutengang und die Traumfänger.
Seit heute baumeln über dem Bett uramerikanische Federbüschel, die original in einer chinesischen Glumpfabrik authentischoriginal und sehr wirkungsvoll nachgeknüpft wurden.



Oh Gott, wie tief bin ich schon gesunken.
Kennt jemand einen Wünschelrutengänger?
Wir nehmen alles.
Und wenn es ein originalschamanischer Kopiechinesengänger ist.

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Samstag, 10. Januar 2015
Gefunden!
Liebe Leser!
Der Meermond - Blog ist ein Tagebuch.
Mein Tagebuch.
Jeder ist herzlich eingeladen, mitzulesen.
Es gibt Menschen, die ich sogar persönlich dazu eingeladen habe, hier mitzulesen, weil unsere Geschichte einfach so dermaßen interessant ist, dass man einfach mitlesen sollte!
Bedingung war und ist aber weiterhin, dass man über meine Identität stillschweigt.
Wer mein Tagebuch gefunden hat und uns erkennt, der soll bitte mein Geheimnis (schmunzelnderweise) für sich behalten.
Meine (großen) Männer und ich erfreuen uns sehr daran, immer wieder mal nachlesen zu können, was wir so alles angestellt haben.
Vielleicht freuen sich meine erwachsenen Kinder später mal darüber, die Erinnerungen ihrer Mama "in den Händen halten" zu können. Man kann heutzutage viele Sachen als E-Book in Auftrag geben. Mamas Gedächtnis im Buchschrank sozusagen.

Heute habe ich 454 (sic!) Geschichten offline gestellt, weil ich leider ungewollt gefunden wurde. :-(
Wer bisher mitgelesen hat, kennt die Geschichten und würde sie auch kein zweites Mal mehr lesen. Ist also nur für mich eine traurige Sache. Sehr traurig.

Ab heute schreibe ich meine Geschichten halt so, dass alle "Neuleser" getrost mitlesen können.

Willkommen bei Meermond.

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mutig
Ganz leise höre ich eine Stimme in meinem Hinterkopf:
"Morgen versuch ich es noch mal! "

Mir graut vor einer weiteren Höllennacht. Der wundervolle große schwarze Mann ist fix und alle. Er sieht aus wie mein Opa.
Mir graut vor dem Tumult aus dem Babyzimmer. Wie kann der Belgier überhaupt noch stehen? Geschweige aus dem Bett klettern? Dritte Terrornacht in Folge. Mittagsschlaf verweigert. Wann haut es das Kind endlich um? Wann hört der Wikinger endlich auf, wie ein aufgezogenes Trommelmännchen rumzuhampeln?
Mir graut vor meiner schwindenden Geduld.
Mir graut vor mir selbst.

Morgen versuch ich es wieder.

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Donnerstag, 8. Januar 2015
noch Fragen?
GsM heute vollzeitweg! Er ist noch in der Sprachschule bis neun.
Preußenbayer krank.
Zwillinge völlig durchgeknallt. Seit ca. einer Woche unerträglich.
Es ist jetzt 20:25 Uhr.
Terz im Babyzimmer.
Krankschnarch auf der Couch.
"Dienst" seit 6:30 Uhr.
Alles klar?

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Dienstag, 6. Januar 2015
Erfrischend
Jan-Jørgen: "Hej, was brauchst du denn heute?"
Rotfrau: "Ich brauche eine Lampe für mein Klavierzimmer. Etwas alt sollte sie aussehen. Habe da eine im Schaufenster gesehen."
Wir gehen im Laden nach hinten und stellen fest, dass auf dem Lampenschirm kein Preisschild hängt.
J: "Oh, da ist kein Preis dran."
R: "Weißt du was, ich möchte die Lampe gerne kaufen, sie gefällt mir. Könntest du mal fragen, was die kosten soll und ich komme dann einfach in ein paar Tagen wieder?"
J steigt auf einen Stuhl und schraubt die Lampe runter. Er schaut mich an: "Du hast schon so viel gekauft hier, sagen wir hundert Kronen?"
R: "Ist das dein Ernst? Ich kann wirklich gerne warten!"
J steigt mit der Lampe vom Stuhl.
Wir gehen zur Kasse.

14 Euro.
Für einen hammermäßig tollen Lampenschirm:

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Sonntag, 4. Januar 2015
Geschälte Würstchen und Filetorangen
Als junge Frau hatte die große rote Frau nur drei Dinge im Kopf:
1. Spaß
2. Disco und
3. Geldverdienen.
Irgendwie mussten Punkt eins und zwei ja finanziert werden und weil Rotfrau schon immer schlau war, verband sie das Geldverdienen gleich mit der Disco. Je nach Bekleidung war der Spaß und das Geldverdienen mehr oder weniger. Und selbiges wiederum korrelierte mit dem Mehr oder Weniger der Bekleidung: je tiefer der Ausschnitt, desto mehr Trinkgeld. Am meisten Trinkgeld bekam ich allerdings immer, wenn ich die schwarzen Chiffonbluse anhatte. Vorne reichlichstenst bestickt und daher völlig blickdicht, aber der Rücken war "frei". Ein schöner Rücken kann offenbar entzücken und genauso entzückend war nach der Abrechnung auch immer mein Geldbeutel :-)
An mein Studium erinnere ich mich eigentlich nur noch insofern, als dass ich am Freitagmorgen immer todmüde in den Seminaren erschien und mich auf die Wochenenden freute. Erst ausschlafen und dann ordentlich zuschlagen. Einmal arbeiten, zweimal Geld ausgeben. Wann ich die unzählbaren Seminararbeiten getippt habe, weiß ich gar nicht mehr. Vermutlich aber von Montag bis Mittwoch. Donnerstag arbeiten, Freitagmorgen müde usw. Am schlimmsten waren die Freitagmorgen, wenn ich zu den Praktika in die Schule musste. Bis vier arbeiten. Heimfahren. Um halb sieben wieder aufstehen und zur Schule fahren. Grauenvoll, aber wie gesagt, Spaß war mir sehr wichtig. So ein Leben zehrt und die Wochenenden kosteten mich jedes Mal ein bis zwei Kilo, die ich von Montag bis Donnerstag wieder anfraß. Selber kochen? Wieso? Gibt Mc Würg.
Als ich von zu Hause auszog, schenkten mir meine Eltern ein Kochbuch. Sogar mit Anleitung zum Eiertrennen. Kochen für Volldummies.
Als sich das Examen näherte, kündigte ich meinen Job und verbrachte nicht mehr ganz soviele spaßige Wochenenden. Es fehlte ja schließlich Punkt 3. Ohne Geld weder endlos Spaß in den Nachttempeln, noch Mc Würg rund um die Uhr.
Rotfrau, damals reichlich schwarz überfärbt, musste also Kochen lernen.
Angefangen hat die Kocherei mit den chemischen Tütchen von KNURR. Immer öfter begann ich aber deren ominöse Ingredienzien zu entschlüsseln und entfernte mich immer mehr davon.
Rotfrau kann kochen, sag ich Ihnen! KNURR gibt es nicht mehr. Und ein Packerl Gemüsebrühe (ohne Glutamate und Hefen) hält hier eine gefühlte Ewigkeit. Salz, Pfeffer Gewürze und Kräuter schlängeln sich um frische Zutaten, welche mit reichlich viel "Mmmmh" und "Oooooh" in den Bäuchen verschwinden.
Die Herren Krawallos sind auch schon zu kleinen Gourmets herangewachsen. Mc Würg? Schmeckt ned. Imbissbude? Schmeckt ned. Am allerliebsten "Mama gut kocht!" bittesehr.
Selbst schuld, Mama.
Nun hast es.
Der große Preußenbayer musste hier in Dänemark (sic!) einmal ein Chili mit KNURRpackerl essen, weil die Gewürzpalette eingelagert war und Rotfrau sich weigerte, für die Zeit im Ferienhaus eine ganze Küchenausstattung ranzuschaffen. Die strafenden Grimassen des Erstgeborenen reichten von "Bäh!" bis zum vorwurfsvollen "Wie kannst du nur, Mama!". Dosengerichte und Fertigsuppen verweigern sogar schon die kleinen Winzlingsmänner!
Und weil sie so verwöhnte Bengel sind, essen sie Orangen nur filetiert und die Wiener nur geschält.
Ich sollte meine Chiffonbluse suchen gehen.
Dann gäb´s vielleicht wenigstens mal ein Trinkgeld für das Personal.

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Samstag, 3. Januar 2015
Komplett
Der große Preußenbayer ist wieder da.
Alleine geflogen. Umgestiegen in Kopenhagen.
Alleine.
Mit 14.
Ich hätte mich das mit 14 nicht getraut.
Ich hab als Erwachsene schon elendst Bammel vor der Fliegerei.
Und er?
Kauft sich im Duty free ein Herrenparfüm und beschenkt sich mit sauteuren Kopfhörern.
"Mein Weihnachtsgeschenk", sagt er lässig.
Ich bin schon stolz auf ihn.

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Donnerstag, 1. Januar 2015
Feuerwerk sööön!
Der pyrotechnische Applaus zum Jahresabschluss nahm hier Ausmaße unbekannter Dimension an!
Zwei Sätze, die man als geschwächter Elternteil kleinkindlicher Zwillinge nicht hören will:
0.45 Uhr: "Feuerwerk sööön! "
2.30 Uhr: "Bummbumm draußen!"

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Mittwoch, 31. Dezember 2014
Kann es noch gewaltiger kommen?
Gutes neues Jahr!
Bin schon gespannt ;-)

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