Dienstag, 3. Februar 2015
Besser, man freut sich nicht über eine große Waschküche
Urlaubstag.



Das ist ungefähr die Hälfte.
Der Berg im Keller ist gigantisch.

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Sonntag, 1. Februar 2015
Hallo! Hallo!
Im neuen Zuhause darf sich die große Rotfrau über ein eigenes Zimmer freuen. Meins. Ganz alleine!
Dass es direkt neben der Küche liegt und dass es aufgrund zwei toskanisch anmutender Durchreichen sogar direkt in selbige blicken lässt, ist Nebensache.
Meins.
Ganz allein.
Voll mit "Ich".
In diesem Zimmer befinden sich Rotfraus Schätze.
Ein Klavier, das ich mir an dem Tag geschenkt habe, an dem der dicke Preußenpapa das damals gemeinsame Haus verlassen hatte. Es ist nur ein günstiges Klavier, hergestellt in China. Aber ich hatte damals weder Geld, noch Ahnung, wie ich überhaupt weiter machen sollte. Neuerworbenes Haus incl. Schulden, Vollzeitjob, alleinerziehend.
Mein ganzes Leben hatte ich mir ein Klavier gewünscht, nahm sogar mehr als 4 Jahre Klavierunterricht. Auf einer Orgel. Ich bekam kein Klavier und so beendete ich mit 14 meinen Klavierunterricht, denn Beethoven und Mozart verdienen ein Klavier.
Und 2008 war es dann soweit: pleite, erschöpft und völlig desorientiert unterschrieb ich den Mietkaufvertrag. Lieferung am 23. Dezember. Der kleine Preußenbayer war mit seinem Papa in den Norden gefahren, um dort Weihnachten zu verbringen.
Rotfrau wartete auf ihren Schatz. Das Weihnachtsgeschenk für den Kleinen war unter anderem ein Jahr Unterricht.
(Nicht doch, er wollte ein Instrument ausprobieren und ein Klavier hatte ihn gereizt. Er wusste ja nicht, dass seine Mama Ernst machen würde ;-))
Da saß ich nun, mit 34 Jahren konnte ich nicht einmal mehr richtig die Noten lesen. Ich hatte 20 Jahre nicht eine einzelne Taste mehr gedrückt und das erste Stück, das ich spielen wollte, war die Gymnopedie 1. Tränen liefen mir über das Gesicht. Freude und das Entsetzen, nicht mehr spielen zu können.
Danach setzte ich mich ins Auto, um ebenfalls nach Norden zu fahren. Weihnachten feiern. War entsetzlich und der damals noch reichlich unbekannte große schwarze Mann erlebte eine brutal niedergeschlagene Rotfrau auf seiner Social-Network-Weihnachtsfeier...
Ähnlich lieb sind mir zwei uralte Möbelstücke, die ich aus meiner Ehe mitgenommen habe. Als Laie würde ich sie zwischen spätes Biedermeier und frühe Gründerzeit einordnen. Sie sind schlicht und dunkel und passen so umwerfend gut zu meinem schwarzen Klavier. Dazu noch der große Berberteppich, den mein seit fast 20 Jahren verstorbener "zweiter Papa" in den 80ern aus Marokko mitgebracht hatte.
Im Zimmer befinden sich nun ein sehr schrulliger Kronleuchter (ich berichtete bereits), ein passender Stuhl und ein Spiegel. Gleiches Holz, selber Stil und einfach passend.
Gefunden in dänischen Genbrugshäusern. Wo sonst, hihi?
Gestern saßen der gsM und Rotfrau im Schätzezimmer, um den schwerenschweren Spiegel genauer zu betrachten. Er soll im Querformat über den Vertiko gehängt werden. Dazu muss die Aufhängevorrichtung umgeschraubt werden.
Bei näherer Betrachtung fiel Rotfrau auf, dass zwischen den drei Brettern Papier durchschimmerte. Papier in einem alten Spiegel?
Möbel aus ca. 1860-1880. Spiegel vermutlich selbe Zeit. Versteck für Aktien? Geld? Vielleicht gehörte der Spiegel ja einem reicheren Haus an, das vor den einfallenden Deutschen (tja, war halt so! Dänemarks Küsten sind voll von deutschen "Andenken"...) wichtige Unterlagen verstecken wollte/musste?
"Brich das auf!", so die Bitte an den großen schwarzen Mann.
Er fand das albern, holte aber dennoch das Brecheisen.
"Schau mal, zwei Bretter sind beschädigt. Da HAT tatsächlich schon mal einer reingeschaut.! Da ist was drin!"
Wow, war das aufregend!
Es machte ihm dann auch großen Spaß, auf Schatzsuche zu gehen.
Wir fanden zwar kein Geld, keine Aktien, keinen Schmuck.
Dafür Zeitungsseiten vom 28. Dezember 1933.

Warum die da drin steckten, das erschließt sich mir nicht. Platz für ein Versteck ist tatsächlich reichlich zwischen Spiegelglas und Rahmen. Als Stütze könnnen die vier Blättchen auch nicht gedient haben. Dazu war es zu lose.
Wir hatten völlig vergessen, den Spiegel aufzuhängen. Wir schmökerten in der Geschichte:

"Frankreichs Antwort an Deutschland"





Die Unruhe vor dem Bösen hatte sehr wohl auch Nordjütland erreicht.
Den einen stärker, den anderen weniger.
Ob der Hitler nun auch ins Wirtshaus in Hjallerup kommt, oder nicht, wir feiern trotzdem Silvester, so sinngemäß folgende Annonce:



Aber Hallo! Wir lassen uns das Feiern nicht vermiesen!
Recht hatten sie, die jungen Leute von der Jugendgruppe!

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Freitag, 30. Januar 2015
Hab keine Angst, kleiner Kuschelbär!
Die Trotzphase meiner Zwillinge ist unglaublich!
Ich dachte, sie beginnt erst so um die drei Jahre rum richtig arg zu werden, aber meine Burschis kamen nicht nur zu früh zur Welt, sie beeilen sich mit allen Entwicklungen sehr.
Mit elf Monaten begannen sie zu laufen (korrigiert müsste man davon nochmal sechs Wochen abziehen!), sie sprechen mit ihren knapp über zwei (korrigierten) Jahren erstaunlich gut und seit September 2014 stecken wir alle inmitten einer fulminanten Trotzphase.
Meine Güte, was können die Kerlchen ausflippen!
Wie furchtbar zornig sie doch werden können und mit ihren Füßchen auf der Stelle trampeln.
"Neiiiiin! Ned..." ...was auch immer "ned" sein soll!

Dem kleinen Belgier hat es die vergangenen Tage nicht gepasst, dass er zum "aabeitn" gehen soll. Wütendes Gestampfe, zorniges Kämpfen gegen jedwede Handlung, die uns allen einen Schritt näher zum Kindergarten bringen würde.
Wikinger: "Ned schrei´n! Alles guuuut!"
Dem kleinen Belgier war einfach nur durch Konsequenz beizukommen.
"Alles ist gut!", so lautete das Mantra.
Nach einigen Tagen löste sich dieser morgendliche Anfall aber eher durch ein Drama ab. Ich denke, das Drama habe ich ausgelöst, indem vor ein paar Tagen deutlich unsicher zu werden begann.
Fehler.
Der Belgier ist nicht nur sehr impulsiv, sondern auch sehr feinfühlig. Sein Zorn begann sich in Angst zu verwandeln.
Sein Schreien wurde nicht mehr von Trampeln und Kämpfen begleitet, sondern verstärkt durch Verstecken und Weglaufen. Rotfraus Konsequenz wurde immer mehr durch ein anderes "Alles ist gut!" begleitet. Das Gefühl dahinter war eher besorgt tröstend als (wie vorher) nüchtern erklärend.
"Ned schrei´n, alles guuut!", so der Wikinger bestätigend.
Rotfrau hatte beschlossen, ihren Kindern zu vertrauen. Sie sagte es ihnen auch. Alles ist gut!
Es wurde tatsächlich immer ein bisschen besser und ein gewisser Stolz machte sich breit.

Stolz und Sorge.
Die Sorge bekommt man nämlich nicht so einfach ausgetrickst, egal, wie sehr Mama sich auch immer vornimmt, stark zu sein.
Den kleinen Kinderchen einfach zu vertrauen.

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, komme ich zu der Erkenntnis, dass die Sorge nie wirklich weg war:
Den ganzen gestrigen Tag wartete Rotfrau mit Magenschmerzen auf einen Anruf aus der Vuggestue. Die Kinder sollten dort zum ersten Mal schlafen. Ausgestattet mit dem allerliebsten Schmusebär und Duzi sollte das vielleicht klappen - so der Plan.
Man würde mich anrufen, falls es gar nicht ginge.

Rotfrau hatte beschlossen, ihren Kindern zu vertrauen.
Alles wird gut.

Den Kindern geht es gut in der Vuggestue, sie machen das schon. Aber.
Mama sorgte sich derweil um die Kinder, hauptsächlich um den kleinen Belgier.
Kein Anruf.
Zwischen 12 und 14 Uhr soll man die Kinder nicht abholen, um die Ruhepause nicht zu stören.
Rotfrau wartet weiter.
Kein Scherz, bitte nicht lachen:
Ab 14 Uhr saß ich vor dem Kindergarten im Auto und wartete darauf, dass die runtergelassenen Rollos hochgezogen wurden. Ich stieg sogar aus und ging um das Gebäude herum, um in das andere Fenster der Gruppenräume gucken zu können, falls denn offen...
Alles zu, alles ruhig.
Um Viertel nach zwei waren alle Fenster wieder auf und Rotfrau beeilte sich nach drinnen.
Und was war?
Zwei lachende Kinder laufen auf mich zu und freuen sich!
"Mama da!"
Belgier hatte zwei Stunden geschlafen und Wikinger war (wie zu erwarten) zu neugierig gewesen, hatte nur ein Nickerchen auf dem Arm gemacht.
Große Freude, viel Lob von allen.
Alles wird gut.
Tatsache.

#

Heute Morgen dann der große Schreck.
Der kleine Belgier war bereits "unterwegs", als der große schwarze Mann um sechs ins Bad schleichen wollte. Der kleine Mann ging grade wieder im Dunkeln die Treppe nach oben und begegnete dort seinem nicht wenig überraschten Papa.
Wie lange er wohl schon im dunklen Haus umhergegeistert war? Warum?
Rotfrau blitzeschnell wach.
Rekord für einen Morgenmuffel!
Der Weg zur Vuggestue war begleitet von erbärmlichem Weinen. Keine Gegenwehr mehr.
Nur noch Weinen.
Oh mein Gott.
Das war ja so grauenhaft!
"Du schaffst das! Alles wird gut!"
Der kleine Wikinger küsste seinen Bruder heute sogar! Echt jetzt!
"Alles guuut!", und dann streichelte er dessen Haare.

Und nun sitze ich hier im Wohnzimmer und weine vor mich hin.
Erst gestern Abend glaubte ich noch, die Angst meines Kindes genommen zu haben. Hab sogar oberschlau einen Ratschlag gegeben! (Verzeih mir bitte, kommt nicht mehr vor. Erst denken, dann schreiben!)
Ich muss weiter an ihn glauben, er schafft das!
Und ich weiß es ja auch, dass es so sein wird!
Sogar eine Erzieherin aus einer anderen Gruppe hat uns gerade vorhin in der Vuggestue angesprochen und sich sichtlich sehr gefreut, dass der Belgier gestern zwei Stunden geschlafen hatte! Alle im Haus scheinen zu wissen, dass "alles guuut" ist.
Und es ist ja auch alles gut.
Mit dem Bär im Arm und dem heutigen Mantra "Keine Angst, kleiner Bär, ... passt auf dich auf!" begrüßten wir erst die Fische im Aquarium und dann die Rutsche im Toberaum.
Als wir die Tür zum Gruppenraum öffneten, tanzten die Kinder darinnen wie in einer Disko zu lustigen Kinderliedern.
Der weinende Belgier streckte die Arme nach Berit aus und der schluchzende Wikinger ging zu Kristine.
"Kristine lieb!"

Und ich weine.
Immer noch.
Nimmer weinen, Mama.
Alles wird guuuut!

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Mittwoch, 28. Januar 2015
Mama allein zu Hause
Nach einem großen Drama am Morgen befinden sich die Zwillinge nun im "Kindergarten". Ich nenne das so, weil ich "KITA" oder "Hort" sehr hart klingend finde und unbedingt mit meinen Kindern auf Deutsch sprechen möchte. Dänisch lernen sie von den pæredanskern sowieso viel besser als von mir und eine bilinguale Erziehung ist unersetzbar! Sie werden vuggestue und børnehaven, in den sie dann ab 3 gehen, einfach eins zu eins als Kindergarten präsentiert bekommen.
Nach der Erledigung des liegengebliebenen Papierkrams sitze ich nun im stillen, aufgeräumten Haus und warte.
Mama allein.
Ich warte, dass gleich eine Lieferung kommt.
Das coolste Sofa aller Zeiten ziert in wenigen Minuten/Stunden (?) unseren geräumigen Flur. Da stand es nun, wie eine kleine Perle unter S... nein, da gibt es keine Säue. Wirklich nicht. Fußbodenheizung und eine bauliche Wohlfühlecke laden einfach dazu ein, da ein Sofa hinzustellen - genau das da:



Und wie der Zufall will, hatte ich vor vielen Jahren in einem anderen Leben in Deutschland dereinst Vorhänge und Kissen vom großen Schweden, die exaktestenst genauso aussehen und weil schön: mit nach Dänemark ausgewandert sind!

- Unterbrechung -

Sofa ist da. Hurra, es passt so wundervoll! Mein Augenmaß ist brillant. Die armen alten Opas haben das Ding auseinander geschraubt und es in Teilen reingeschleppt. Das kann kein Mensch heben! Vollholz. Eiche. Gefühlt eine Tonne. Uralt vermutlich.
Wo gefunden?
Naturemente im Genbrugs-Haus. 600 Kronen.

Ich habe den Männern fürs nächste Mal einen Kaffee angeboten, weil sie heute schon einen hatten. Wir verabschiedeten uns mit
"Bis zum nächsten Mal!"
So, und nun setze ich mich für zwei Minuten auf das neue Sofa und freue mich.



Dann ziehe ich meine Schuhe an und hole meine Zwillingskinder vom "aabeitn" ab.
Schluss mit ´allein Daheim`, ab ins Familiengewusel.

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Dienstag, 27. Januar 2015
Aber wenn man es doch schon weiß!
Heute Nacht um drei Uhr früh wurde der große schwarze Mann durch das laute Geräusch einer knarzenden Nachttischschublade geweckt. Es ist ganz gut so, dass die Nachttischschublade klemmt, denn darin befinden sich Medikamente, die besser nicht in klitzekleine Krabbelhändchen gelangen sollten. Die Schublade darf also weder geölt noch anderweitig repariert werden: Der Wikinger hätte bestimmt eine Riesenfreude daran, die verzwickten Aufreißlaschen der Schmelztabletten zu öffnen.
Leider habe ich mich schon oft über selbige Aufreißlaschen geärgert. Wenn man aufwacht mit Migräne, seltsamerweise kommt die sehr oft ganz früh am Morgen, ist es reichlich ungut, wenn man eine gleißende Nachttischlampe braucht, um das rettende Tablettchen überhaupt erst öffnen zu können! Licht und Migräne gehen erst mal gar nicht und winzig kleine, verzwickte Aufreißvorrichtungen setzen dem ´Garniemalsniernicht´ die Krone auf.
Schon öfter habe ich mich gefragt, ob ich nicht doch mal wieder die Vorgängermodelle ausprobieren sollte! Vielleicht wirken sie ja jetzt wieder, wer weiß? Ich hätte da noch einige und die waren immer super leicht rauszuknipsen!
Zum heutigen Hauptproblem Migräne gesellte sich nach vier viel zu knapp bemessenen Rekonvaleszensstündchen die gefühlt bereits endlos andauernde Trotzphase.
Trotzende Zwillinge.
Temperamentvolle Trotzköpfe.
Unausgeschlafene Trotzköpfe, die abends bis in die (Kleinkinder)puppen Terz machen und am Morgen augenberingt "Ned Kindergarten!" brüllen.
"Ned Pulli!"
"Blaue Hose! Neiiiiin, schwarze Hose! Keine Hose!"
"Keine Schuhe!"
"Keine Jacke!"
"Ned Auto!"
Jedenfalls war Rotfrau um kurz nach acht bereits so schweißnass, dass die Autoscheiben sanitärem Milchglas ähnelten.
Ankunft in der Vuggestue.
Ausziehen? Theater.
Zur "Himmel"gruppe gehen? Irrsinn.
Rasender Irrsinn.
Eine der Erzieherinnen versuchte, den an mir hängenden Belgier in den Arm zu nehmen, worauf jener sich mit den Füßchen in meinen Jackentaschen abspreizte und wie ein Bergsteiger an mir hochkletterte. Wikinger brüllte aus Leibeskräften, umklammerte mein Bein und verschreckte die anwesenden Gruppenkinder. Zweite Erzieherin greift sich den Wikinger.
"Alles ist gut. Ich hol euch nach dem Mittagessen."
Küsschen und ab.
Vorher war ich schweißnass.
Nach der Nummer triefnass und mit den Nerven runter. Völlig verunsichert.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass der Tag, der nach einem Migräneanfall folgt, mit einem ordentlichen Kater vergleichbar ist.
Zu ´schlecht´ und ´schwindlig´ gesellt sich eine problematische Koordination der Augen. Die Bilder passen nicht immer aufeinander und alles ist viel zu grell. Ich kann also weder gut sehen, noch die Geräusche unterscheiden: Alles ist gleich laut. Viel zu laut.
Wenn man da dann gleich zweimal aus Leibeskräften ins Ohr gebrüllt bekommt (vermutlich haben sie die Stimmgewalt ihrer Mutter geerbt....öhöm), dann fliegt einem im Normalzustand schon die Birne weg.
Mit Migränekater ist das regelrecht unerträglich.
Beinahe weinend beschloss ich, erstmal einen Spaziergang zu machen.
Frischluft hilft.
Bewegung befreit.



Schön da.
Das mag im Sommer super sein!
Saubere Luft, klare Gedanken.
Es war richtig blöd, dass die Kinder noch in der Eingewöhnungsphase krank geworden sind. Die ersten beiden Tage verbrachte Rotfrau mit den Kleinen gemeinsam in der Kinderkrippe, dann folgte ein kurzer Tag (3 Stunden) ohne Mama und bereits am darauffolgenden Tag musste der schnappatmende Wikinger nach nur einer Stunde wieder abgeholt werden. Belgier natürlich auch.
Die Kleinen waren also die ganze letzte Woche krank zu Hause, bevor es gestern wieder zum ersten Mal in die Vuggestue ging.
Gestern gab es beim Abliefern selbstverständlich Geschrei.
Ist ja normal. Aber laut Pädagogin hätten die beiden es dann recht gut gemeistert, seien mit ihr zum Spielen gegangen und der Belgier sei sogar ganz kurz auf ihrem Arm eingenickt.
Klang so vielversprechend!
Klang so richtig!
Und dann heute früh.
Der heutige Morgen hat Rotfrau schwer verunsichert.
Jaaaaa, ein Kind spürt die Unsicherheit der Eltern.
"Man muss als Eltern selbst wollen, dass das Kind alleine sein kann, dann klappt das auch!"
Ich höre die Damen der Müttermafia förmlich mit erhobenen Zeigefinger zetern.
"Du musst dein Kind stärken!"
"Du musst bedenken, dass dein Kind gerade in der Trotzphase Liebe braucht. Du musst es lenken, am besten aber ablenken!"
"Die Phase prägt dein Kind! Für das ganze Leben!"
***
Ja doch.
Ich weiß das alles selber.
Aber was macht man denn, wenn man selbst auf´m Zahnfleisch geht?
Man kämpft mit den erstaunlich kräftigen Kindern, presst sie in Klamotten. Stopft die Füße in die Schuhe. Zwingt sie gewaltsam in die Autositze. Man ist zu erbärmlich, um zu schreien, zu trösten oder gar zu schmusen. Man zischt nur noch Kommandos in die Brüllkopföhrchen.
Man zerrt ihnen die Klamotten wieder vom Leib, dann aus der Klammerhand und hängt sie an den Haken. Klemmt sich ein Strampelkind links untern Arm, eins rechts und bittet andere, verstört dreinblickende Eltern genervt, einem die Tür aufzumachen.
Man biegt die Klammerfinger auf und hilft der Erzieherin, das Klammeräffchen in den Arm zu nehmen.
Küsschen und ab.
Pädagogisch völlig daneben.
Sicher.
Man weiß das alles.
Der heutige Morgen ist gewaltig in die Hose gegangen und Rotfrau hat im Park beinahe geweint.
Aber beim Abholen waren die Kinder wuselig in der Gruppe beschäftigt und das Begrüßungsweinen wurde auffallend schnell durch ein
"Sie waren heute richtig toll dabei! Das wird von Tag zu Tag besser! Der ... hat heute sogar schon ein kleines bisschen mitgegessen!" beendet.
Na bitte.

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Sonntag, 25. Januar 2015
...so möge man mich denn steinigen!
Tippen Sie doch mal "enzymveränderter Käse" in die Gocklmaschine ein. Gleich an zweiter Stelle werden Sie auf einen amerikanischen Traum hingewiesen. Und um den geht es heute.
Stop madspild!
Mit diesem Slogan verweisen in Dänemark immer mehr Supermärkte auf einen verantwortungsvolleren Umgang mit Lebensmittel. Liiiiiidl, Spur und andere wohlbekannte Discounthallen regen in den wöchentlichen Werbefluten mittels pfiffiger Rezepte dazu an, Reste in einem neuen Gericht am folgenden Tag zu verarbeiten, bieten andere Verpackungsgrößen und Reduktionen zwei Stunden vor Geschäftsschluss an.
Rotfrau bricht es fast das Herz, dass das ( Fr )essverhalten der Zwillinge zu großen Verlusten führt, sie wirft nicht gerne Essen weg.
Aber dieses Mal musste es sein.



Eigentlich soll dieser amerikanische Nudeltraum käsegelb sein und auch nach Käse schmecken. Es sieht so herrlich fettgut aus, wenn Penny das immer zusammen mantscht oder wenn in vielen amerikanischen Filmen von Käsemaccaroni geschwärmt wird!
Am Dienstag war Rotfrau alleine in der großen Nachbarstadt unterwegs und dort erledigte sie den Einkauf in einem fulminant sortiertem Geschäft. Wow, was man da alles kaufen kann! Sogar amerikanischen Fertigfraß! Und die inzwischen weltberühmten Käsemaccaroni!
Mental sabbernd landeten - schwupps - zwei Päckchen selbiger im Einkaufswagen.
Am Donnerstag waren die Zwillinge krank zu Hause, Rotfrau selbst total erkältet und todmüde. Was also den drei Kindern und einem lustlos hungernden Magen kredenzen?
Ein idealer Tag für Käsenudeln a la Käsekuchenpenny!
Die mikroskopisch winzige Zubereitungsbeschreibung (Memo: Endlich Optiker aufsuchen und Lesebrille kaufen!) wollte, dass ich vier Esslöffel Butter mit vier Esslöffeln Milch vermenge und das dann über die Pampenudeln schütte.
Rotfrau schauderte es nicht nur wegen des Schüttelfrosts. Bei zwei Packungen (350g ungekochte Nudeln) also acht Esslöffel Butter. Pro Esser also zwei Esslöffel Fett. Ach du liebes bisschen!
Rotfrau verweigerte das Lipidbombardement und ersetzte die Butter durch einen ordentlichen Schluck aus der Milchpulle. Die Soße wurde cremig und
karottenorange!
Mmmh.
Künstliche E-Cheddarfarbe im Quadrat!
Nudeln mantschen.
Einen Teller befüllen, Rest für Kinder aufheben, die jeden Moment wach bzw. von der Schule heimkommen würden.
Schmeckt gar nicht mal so schlimm wie es aussieht, erinnert an Käseflipsgeschmack mit klebrigen Maccaroni.
Pasta können die Amerikaner definitiv nicht.
Rotfrau isst trotzdem brav auf und verkrümelt sich auf die Couch.
Die drei Burschen kommen schon bald zu Tisch und freuen sich auf die Nudeln.
Und jetzt kommt´s!
Keiner hat die Nudeln essen wollen! Nicht mal der Nudelfreund Belgier!
"Meckt ned! Mennabrei!"
"Rote Soße!"
Nicht mal eine rasch dazugezauberte Tomaten-Kräuter-Soße vermochte das Gericht mehr zu retten.
Es schmeckte plötzlih wirklich nach nichts mehr. Nur noch klebriger Matsch.
Die Jungs beharrten auf Mennabrei und der Preußenbayer legte einen spontanen Fasttag ein.
Rotfrau wollte das Essen noch aufheben und später selbst nocheinmal essen ...

Bauchweh.
Brüllendes Bauchweh.
Gänsehaut vor Bauchweh.
Durch...Sie wissen schon...
Kreislaufschwäche, Schweißausbrüche und unglaubliche Krämpfe.
Preußenbayer übernahm die Brutpflege bis zum Eintreffen des erstaunten großen schwarzen Manns.

Nach drei Stunden war der Spuk vorbei.
Und die Nudeln im Müll.
Da gehören sie hin.
So ein Dreck!

So, nun dürfen die Amerikanisti mich gerne steinigen.

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Donnerstag, 22. Januar 2015
Endlich geht es los :-)
"Ned Boppo haun! Is blöd!"

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Mittwoch, 21. Januar 2015
Fortsetzung folgt hiermit:
Die gestern abgebrochene Geschichte endet im Prinzip damit, dass meine Zwillinge tatsächlich ohne Murren und Knurren brav in der Vuggestue bleiben. Wie zwei kleine Pawlow´sche Hündchen freuen sie sich auf die Gummibärchen, wenn Mama sie nach dem Mittagessen abholen kommt. ;-)

Was war los?
Des Wikingers Keuchen war in der Kindergruppe derart stark geworden, dass die Erzieherinnen zu einem Arztbesuch rieten. Sie vermuteten Pseudo-Krupp, dem dieses Gruselgeräusch doch stark ähnelte. Rotfrau packt das schlappe Kind und dessen verängstigten, auch kranken (was der hat, wird sich noch rausstellen. Bislang nur Fieber.) Bruder warm ein und setzt sie in die Autokindersitze. Es schneit heftig, die Luft ist nasskalt. Genau richtig. Beide Schiebetüren offen gelassen und bald normalisierte sich das Geröchel wieder. Ab nach Hause.
Arzttermin um 13.15 Uhr.
Mist.
Genau die Zeit, wo die Kleinen eigentlich schlafen!
Rotfrau glaubt sich schlau, setzt das inzwischen wieder schnappende Kind und dessen total übermüdeten Bruder um halb 1 ins Auto und saust im monoton surrenden 6. Gang über die leeren Landstraßen Nordjütlands. Beim Belgier half es, er schnarchte umgehend, der Wikinger bestaunte die schwarzen Krähen auf den weißen Feldern, die Windräder, die Autos, den Bagger und was auch noch immer...
Um 13.01 Uhr, als wir das Ortsschild erneut passierten, um dann langsam zum Arzt zu fahren, fiel sein Köpfchen nach vorne. Super.
Ankunft Arzt 13.10 Uhr.
Vorsichtiges Rausheben der beiden Kinder. Belgier schläft noch ein bissl an Mamas Schulter bis der Wikinger erschrocken aufbrüllt. Dann brüllt der Belgier auch. Ein Patient hält mir die Türe auf, als ich mit den zwei Brüllkindern auf dem Arm zur Praxis stapfe. Während der Wikinger rasch zu stillem Röcheln findet, plärrt der Belgier weiter. "Ich bin müde! Betti gehn!"
Er schreit während des Wartens, er schreit während der Untersuchung (Dr. W.: "Bitte bring zum nächsten Termin jemand mit. So geht das nicht. Ich kann so nicht denken und mich auf das Abhorchen konzentrieren. Und du kannst mir auch gar nicht richtig zuhören, wenn ich dir was erkläre!"), er schreit beim Anziehen, er schreit beim Rausgehen, er schreit im Auto.
Kurz vor der Apotheke ist er wach und ruhig. Beide Kinder gehen brav rein, wir ziehen eine Nummer und die Kinder setzen sich. Sie bleiben artig und ruhig sitzen, als ich an der Reihe bin und die Gesundheitskarte durchziehen muss. Es gibt hier keine Rezepte. Der Doktor schickt das digital an die Apotheke und mit der Gesundheitskarte kann der Apotheker Medikament und Einnahmeverschreibung auslesen.
Brav rausgestapft.
Brav ins Auto.
Brav daheim angekommen.
Brav gewickelt.
Brav nach oben in Richtung Bett gegangen.
"Ich bin müde!"

Kaziiiiiiing!

Beide Kinder putzmunter.
Natürlich.
Krank und wach.
Krank und anstrengend.
Krank und dann übermüdet.
Krank, übermüdet und sehr anstrengend.
Krank, übermüdet, grenzwertig anstrengend.

Bett um 19 Uhr.
Schmerzsaft für den immer wieder jammernden Belgier um 21 Uhr.
Ruhe.

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Dienstag, 20. Januar 2015
Erpressung statt Erziehung
Als Rotfrau ihre Zwergerle gestern von der Vuggestue abholte, rannten ihr zwei völlig aufgelöste Kleinkinder in die Arme. Erst mal ordentlich Frust rausheulen und Mama spüren lassen, wie schlimm - schlihiiimm! - es war, drei Stunden ohne sie zu sein.
Die Erzieherin äußerte sich allerdings ganz anders als die Kleinen. Sie hätten es richtig gut gemacht, wären mit ihr mitgegangen, als sie sich mit ihnen alleine zum Spielplatz aufgemacht hatte. Sogar Händchen hätten sie schon gehalten und alles wäre ziemlich "normal" gelaufen.
Na prima, dafür schenkte Rotfrau ihren tapferen Burschen beim Schuheanziehen erst mal ein Gummibärchen. Ein Tapferkeitsbärchen sozusagen. Und noch eins, weil sie so fleißig "gearbeitet" haben.
Es dauerte zu Hause exakt eine frische Windel und einen Schluck Wasser und schon legten sich beide sang- und klanglos ins Bettchen. Wikinger benötigte 1 Minute und Belgier nur 30 Sekunden zum Einschlafen: zwischen dem WhatsUPp-Information-Tippen und dem an-den-gsM-Senden, um genau zu sein.
Hui, wie toll ist das denn?
Aufstehen um 14 Uhr, gut gelaunte Kinderchen.
Hui, wie toll ist das denn?
Ordentlich "Mennabrei" essen, denn aus lauter Frust brachten die zwei in der Vuggestue nur ein klitzekleines Häppchen runter.
Im Laufe des Nachmittags wurden die Kinder immer ruhiger. Spielten brav, aber tobten nicht so irre herum wie sonst.
Fieber machte sich bemerkbar.
Na toll.
War´s das jetzt mit der Eingewöhnung?
Heute morgen zeigten sich beide Kinder fieberfrei, Wikinger hatte sich aber einen rasselnden Atem zugelegt und sein bellendes Husten geht durch Mark und Bein. Fit ist er, also darf er in die Vuggestue, so steht es im Informationsblatt.
Schon beim Anziehen bläute Rotfrau ihren Kleinen ein, dass es wieder Gummibärchen gebe, wenn sie mit dem "aabeitn" fertig seien.
Erpressung. Ich weiß.
Aber es hat funktioniert!
Beim Abgeben in der Vuggestue wollte



Ein Anruf aus der Vuggestue um 9:20 Uhr unterbrach mein Getippe und die gemütliche Kaffeepause.
Morgen mehr dazu.
Rotfraus Tag war nicht gut.

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Montag, 19. Januar 2015
Vuggestue
Nachdem Rotfrau mit den Krawallozwillingen den Donnerstag- und Freitagvormittag gemeinsam in der Vuggestue verbracht hatte, rieten ihr die dortigen Pädagogen heute zu einem zügigen Abschied.
Ach du lieber Himmel, was hat der kleine Wikinger geschrien! Wie am Spieß, schrill und sich überschlagend.
Vom kleinen Belgier war nichts zu hören. Entweder, weil ihn sein Bruder lauthals überkreischte, oder weil er zu schockiert über die Tatsache war, dass seine Mama ihn jetzt einfach hier bei all den Leuten gelassen hatte!
13 Kinder und vier Frauen in einem Raum und alle sprechen irgendwas, was wir nicht verstehen! Naja, nicht ganz, eine der Erzieherinnen spricht fließend Deutsch. Aber trotzdem! Das geht doch so nicht, Mama!
Doch.
Es geht, weil es so sein muss.
Rotfrau will und muss wieder arbeiten. Das Leben in Dänemark ist erheblich teurer als das in Deutschland.
Erstmal braucht Rotfrau ein, zwei Wochen Erholung. Zu bald nach längerer und schwerer Krankheit musste sie mehr leisten, als sie eigentlich körperlich in der Lage war.
Und ist.
Erst mal Krankengymnastik. Erst mal wieder runter kommen. Am Meer spazieren gehen. Das Gästezimmer möblieren. Sich freuen. Am Klavier sitzen, ohne dass ein Kleinkind "Lala" machen möchte.
Nun ist es Viertel nach zehn. Um halb 12 hole ich die Kinderchen wieder von der Vuggestue ab. Vermutlich werden sie vor Entsetzen und Zorn weinen und "nur noch raus da" wollen.
Habe gerade 45 Minuten am Klavier gesessen und traurig festgestellt, dass ich nicht ein einziges Lied spielen kann, ohne grauenhafte Fehler reinzuhauen. Ich bin so entsetzlich ungeübt. Ich bin so müde, dass meine Arme wie Blei an mir baumeln. Große Erleichterung schwappt über mich: Ich habe es geschafft! Ich bin in den zwei Jahren mit den Zwillingen nicht wieder schlimm krank geworden, habe die oft harten Tage überwiegend alleine gestemmt und sogar meine Migräne hat sich bequemt, von den frühen Morgenstunden auf die Abendstunden zu wandern, damit ein wundervoller großer schwarzer Mann die Kinder umsorgen kann.
Ich bin ein bisschen stolz auf mich.
Und ich bin so furchtbar ausgelaugt.
Ich habe keine Kraft mehr und bräuchte die freie Zeit eigentlich dazu, um wieder aufzutanken.
Aber das schlechte Gewissen, meine klitzekleinen Helden solchen Ängsten auszusetzen, schlägt jedwedes Gefühl des Stolzes oder der Erleichterung nieder.
Mama halt.

PS: Ich habe den besten Mann der Welt gefunden. Viele Bloggerinnen betiteln ihren Mann als den besten der Welt, aber nur der meine isses. Er steht in der Nacht auf, obwohl er arbeiten fährt. Er lässt mich an den Wochenenden länger schlafen. Und so vieles, vieles mehr. Er ist der beste Mann der Welt. Qu.e.d.

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Sonntag, 18. Januar 2015
Aus zwei mach drei!
Heute Nachmittag fährt der große schwarze Mann in die Nachbarstadt, um dort ein Auto zu kaufen.

Sicher, wir haben schon zwei. Einen drei Jahre alten Dacia, den sich die Rotfrau ganz geschwind gekauft hatte, nachdem ihr heißgeliebter Vectra Kombi mit integrierter Wohlfühlcouch (Gott, was war das für ein bequemes Auto!) nach dem letzten Norwegenurlaub den Geist aufgegeben hatte. Ich fand es sehr nett von meinem Lieblingsauto, dass es uns noch 6000 Kilometer "wohlfühlte" und erst wieder in Deutschland kaputt ging. Wir denken noch immer gerne an das leise surrende, windschnittige, elegante Wohnzimmer, wenn wir im dröhnenden Günstigauto über die Autobahn eiern.

Das andere Auto mussten wir uns zulegen, als sich die Zwillinge ankündigten. Ein Zwillingskinderwagen hat die Ausmaße eines Frachtschiffes und kostet ungefähr genauso viel. Mit seinen über 20 Kilogramm lässt er sich auch nicht so zusammenklappen, dass er in den Kofferraum des Neuwagens passt. Da der Preußenbayer zwischen zwei Maxidingsbums bzw. nun Kindersitze reinpassen musste, haben wir 2012 einen Fiat Ulysse gekauft. Bezahlen mussten wir 6900 Euro, die Karre hatte schon mehr als neun Jahre auf dem Buckel, dank Diesel aber noch gut im Rennen.

Wer nach Dänemark einwandert und Fahrzeuge importiert, muss eine Registrierungssteuer zahlen. In Bayern war die errechnete Abgabe ca. 4000 Euro für den Fiat. Teuer, aber das hätten wir bezahlt.

Das hiesige Schatzamt allerdings schätzt den Wert des inzwischen 11 Jahre alten Gefährts auf 15000 Euro und mehr und bittet uns mit ca 10000 Euro zur Kasse. Wie bitte? Der Kübel ist 11 Jahre alt! Was stört es uns, dass vergleichbar alte Autos 100000km mehr drauf haben als wir und warum knallt man uns deswegen noch mal 3000 Euro auf den Wert drauf?

Fakt ist, dass wir uns dagegen entschlossen haben. Wir werden lieber insgesamt 20000 Euro in ein wesentlich neueres Auto investieren. So holt der gsM heute einen weiteren Dacia (sorry, aber wir haben nicht im Lotto gewonnen!). Wir passen allesamt rein, das Auto hat nur 5000 km und Werksgarantie auf dem Buckel. Das Wissen, doppelt soviel wie in Deutschland für einen Dacia zu bezahlen, das schmerzt. Aber die Registrierungsabgabe wird auf alle Gebrauchtsautos draufgeschlagen. Ist so.

Bis der Neffe Anfang Februar kommt, um den Fiat nach Deutschland zurückzufahren, müssen wir drei Autos unterhalten.

Kann das sein, dass jemand einen Fiat Ulysses braucht? Diesel. 106000 Km. Wert auf dem Gebrauchtautomarkt in Dänemark 15000 Euro. VB 4000 Euro? Zwillingserprobt und reichlich Bequemplatz für einen ausgewachsenen Preußenbayern.

Fragen kann man ja mal....

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